Mar 152023
Tragödie

Und wieder wurde Malawi von einer Überschwemmung heimgesucht. Der Zyklon “Freddy”, einer der längsten Zyklone der Geschichte, wütet hier in Malawi und bringt diese Fluten durch heftigen Regen. Freddy lädt sich über dem Indischen Ozean immer wieder auf und um sich dann wieder auf dem Festland zu entfesseln. Auch in Mozambique, dem Nachbarland gibt es den Starkregen.

Die Bilder, die ich gesehen habe und die Videos sind sehr schrecklich. Die kann ich euch nicht zumuten. Kinder, die tot geborgen werden, Häuser, die einstürzen. Die Bilder haben etwas voyeuristisches. Vielleicht ein Weg, wie man in Malawi versucht, mit dieser Katastrophe umzugehen. Die Fluten sind genauso zerstörerisch, wie damals, in Braunsbach oder letztes Jahr im Ahrtal. Die Häuser in Malawi sind jedoch weit weniger widerstandsfähig. Aber eigentlich ist es egal. So eine Naturgewalt hält nichts auf. Tod und Elend. Und damit nicht zu Ende. Die Seuchengefahr steigt natürlich auch. Im Süden des Landes gibt es (schon länger) Fälle von Cholera. Das Leid der Menschen können wir uns gar nicht vorstellen.

Das Krasse dabei ist: Malawi erlebt diese Fluten sehr häufig, ja eigentlich im Jahresrythmus.

Neben der Trauer, die ich über die vielen Todesopfer empfinde, mache ich mir natürlich auch Sorgen um die Farm. Wieviel Infrastruktur wurde zerstört? Dieses arme Land wird richtig gebeutelt.

Bei so einer Tragödie werden sich viele Menschen die Frage stellen, wo Gott ist. Warum Gott so etwas zulässt? Ich denke, dass Gott über so viel Leid mit den Menschen weint. Gott ist nicht verantwortlich. Es sind physikalische Kräfte, die sich hier entladen. Gott ist nicht der Urheber des Sturms. Die Frage, ob es eine Strafe Gottes sei, möchte ich entschieden verneinen, denn es gibt andere Länder, die Gott verhöhnen, die eine Strafe eher verdienen würden. Aber alles in allem ist es nicht die Zeit für ein Gericht Gottes.

Und eine Frage beschäftigt mich sehr: Wie gehen gläubige Christen in Malawi mit dem Leid um?