Oct 232024
Fundraising

Gerade habe ich die Webseite geprüft. Oh, letzter Eintrag 100 Jahre her. Mein Gedanke war primär, das Design zu ändern. Aber eigentlich geht es um mehr. Es geht um Fundraising. Nicht ausschließlich, aber es ist mir ein Anliegen, eine Balance zu finden, zwischen eigenen Anstrengungen von Shaba und seiner Church und meinem bzw. unserem Engagement.

Wenn ich mit manchen Menschen über mein Engagement, mein “Projekt”, meinem Herzensanliegen rede, kommt immer wieder sowas, wie Kopfschütteln und Unverständnis. Etwa, ich werde nur ausgenützt. Andere sagen, ich kann doch Afrika nicht alleine retten. Auch Malawi nicht.

Andere sagen, wir haben doch selbst genug Probleme im eigenen Land oder sogar in der eigenen Familie. Andere sagen es nicht, aber denken vielleicht, erst das eigene Schäfchen ins Trockene bringen. Ich meine das nicht so negativ, wie es klingt. Aber sicher hat jeder eigene wirtschaftliche Nöte und die Zeiten sind auch wirklich nicht rosig. Die eigenen Existenz-Ängste kann ich durchaus nachvollziehen.

Was mich an Shaba fasziniert und warum ich ihn unterstütze? Er ist ein Macher. Ein wenig, wie ich bin oder sein will. Wir beide bauen am gleichen Werk. Das, was Shaba im etwas größeren Stil schon umsetzt, das ist ein Herzenswunsch von mir. Es geht uns um Evangelisation, wir möchten, dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen, weil wir beide erlebt haben, wie unser Leben umgestaltet oder umgekrempelt wurde. Aber nicht, weil wir einem Zwang unterliegen, irgendetwas Humanitäres zu machen, wollen wir immer mehr.

Evangelisation

In der Regel laufen die Menschen vor Gott weg. Wie Adam und Eva verstecken sie sich vor Gott. Ihre und unsere Sünde sind vergleichbar. Die Frucht vom Baum der Erkenntnis ist unsere Freiheit, unser Leben selbst zu leben, eigene Entscheidungen zu treffen, unser Leben ohne Gott leben zu wollen. “Sollte Gott gesagt haben?”, ist die Einleitung zum Ungehorsam, wo gar kein Ungehorsam nötig war, weil es das Böse nicht gab.  Dass das damals zu Konsequenzen führte, war doch logisch. Unser Ungehorsam hat auch Konsequenzen. Wir sind wie Kinder, auch jetzt noch, als Erwachsene sind wir Kinder und wir kennen unsere Schuld. Jedenfalls wissen wir, dass etwas nicht stimmt. Ganz und gar nicht. Auch wenn wir nichts gemacht haben fühlen wir uns schuldig. Wenn nicht, lenken wir uns durch alles mögliche ab. Es gibt eine Urschuld, eine Ursünde sozusagen: Wir vertrauen nicht auf Gott, auf den Vater. Unsere Feigenblätter sind halt anders.

Naja, das versteht man nur, wenn man Glauben hat. Unser Glaube macht uns nicht zu guten Menschen. Wir sündigen immer noch. Wir sind vielleicht nicht ganz so sorglos, wie unsere ungläubigen Nächsten. Unser Glaube bietet uns zudem einen Ausweg, den sie nicht haben. Keine Vergebung. Wir haben sie. Wir erfahren Gnade um Gnade, von dem sie nichts wissen. Alles ist selbstverständlich bei ihnen.

Aber was sind Gläubige? Ich denke, Gläubige sind Gott nahe oder näher. Uns Gläubigen ist die Beziehung zu Gott, zu Jesus wichtig. Manche von uns sinnen Tag und Nacht über Gottes Wort, manche mehr manche weniger.

Wenn ich mir Shaba und seine Gemeinde anschaue, dann sind das eher Gläubige, die eher mehr über Gottes Wort gebeugt sind, oder im Gebet mit Gott sind.

Woher kommt das? Ich glaube, es hat etwas mit der Lebenserfahrung dieser Menschen zu tun. Der Unterschied zwischen Malawi, oder Afrika im Allgemeinen und Deutschland oder dem Westen im Allgemeinen ist extrem groß. Alles, was wir für selbstverständlich halten, ist in Malawi eben nicht selbstverständlich. Wir haben (noch) eine Infrastruktur, die uns ein bequemes Leben erleichtert und möglich macht. Wir haben (noch) eine Industrie und eine Wirtschaft, die uns Arbeitsplätze gibt, die gut bezahlt werden. Wir haben (noch) günstige Energie, die für ein Wachstum sorgt und die damit die Armut gering hält. Unser Sozialsystem ist (noch) solidarisch, damit Arme, Alte, Kranke und andere Bedürftige ein Auskommen haben. All das ist selbstverständlich für uns. Dies ist unsere Komfortzone. Wir wollen unser Leben genau so leben.

Afrika ist anders. Es gibt kaum Infrastruktur und wenn es sie gibt, kann sie nicht instand gehalten werden, geschweige denn, ausgebaut werden. Es gibt keine nennenswerte Industrie. Landwirtschaft noch am ehesten. Und Rohstoffe. Die Arbeit wird schlecht bezahlt. Die Regierung braucht Ausfuhren, damit Geld ins Land kommt. Dieses Geld wird jedoch oft vom Schuldendienst aufgezehrt, oder von teuren Waffeneinkäufen, mit denen die eigene Macht gesichert werden kann. Internationaler Währungsfonds, Weltbank diktieren, was abgeht. Regierungen müssen nach ihren Pfeifen tanzen. Wir haben ja keine Ahnung. Und Sozialsystem? Gibt es nicht. Die WHO bietet eine Art Versorgung. Aber eigentlich ist das alles eher Alibi. Impfen. Es ist ein perfides Geschäftmodell. Länder, wie Malawi können eigentlich gar nichts machen. Damit wenigstens einige Privilegierte versorgt werden, wird nichts verändert.

Und die Menschen im Land? Die Urgewalten sind einfach präsent. Mal Überschwemmungen, mal Dürre. Mal kein Benzin an der Tankstelle. Mal keinen Strom. Mal nichts zu essen. Mal Unruhen. Mal Krankheit. Und öfter auch der Tod. Die Menschen sehnen sich um so viel mehr nach Gottes Ordnung, als wir. Wir schimpfen auf die Regierung. Ok, dort auch, weil sie meistens korrupt sind. Oder nur ihre eigenen Leute versorgen oder das Land verhökern an Chinesen oder Russen.

Shaba, mein Freund, Pastor Killion, Apostle Killion weiß um all das. Er sorgt sich um seine Leute, er sorgt sich um die Älteren, er sorgt sich um Menschen und mit seinen Aktivitäten schafft er etwas Unglaubliches. Die Menschen werden mit Hoffnung gefüttert. Ja, Jesus wird wiederkommen. Wir glauben es, er weiß es. Die Menschen glauben es.

In der Zwischenzeit müssen alle überleben. Es gibt keine Regierung oder Partei, die diese Hoffnung erfüllt. Die Menschen selbst müssen aktiv werden. Shaba hilft ihnen. Wir helfen ihnen mit bescheidenen Hilfen. Wenn man ein paar Hektar Reis anpflanzen kann, bedeutet dies, dass viele Menschen nicht hungern müssen. Die Arbeiter verdienen etwas, mit dem ihre Familien überleben können. Es geht nicht um irgendwelche hochtrabenden Projekte. Dazu habe ich gar nicht die Mittel. Ideen schon, aber zu wenig Geld. Das Radio bringt Einnahmen und das Wort Gottes kann verkündet werden. Die Kirche wird gebaut und sie kann wachsen. Es ist wie eine Graswurzelbewegung. Im Kleinen etwas beginnen und mit Gottes Segen wird daraus etwas Wundebares. Vielleicht kommt ein kleines Hospital. Ein Kinderheim. Eine Schule. Ältere werden versorgt. Die Armut wird gemildert. Es wächst etwas in Malawi.

Vor allem Hoffnung. Freude. Vertrauen. Glauben.

Apropos. Ja genau. Fundraising. Ich möchte hier und jetzt noch einmal dringend um Unterstützung für dieses Projekt werben. Es ist gerade wirklich schlimm. Die Regierung hat den Kwatcha, die Währung über Nacht um 50% abgewertet. Die Inflation ist bei 38%. Es gibt mal wieder kein Benzin. Auf dem Schwarzmarkt kostet der Liter 9000 MWK, fast 5 Euro.

Bitte unterstützt mein Projekt.